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So funktioniert gutes Marketing für die IT!

Thomas Laszlo • Dez. 29, 2020

Weil die IT   EBEN NICHT   egal ist!

Viele CIOs tun sich schwer dabei, die Leistungen der IT "zu verkaufen". Spannend ist, dass der Geschäftsführung durchaus oft bewusst ist, welche Möglichkeiten die IT schafft. Denn durch die Einführung von neuen Lösungen werden oft Kosten gespart oder Umsätze erhöht - und nur dafür gibt's die IT, richtig!? ;-)  

Wie schafft man es als CIO, dass
- die Geschäftsführung bei der IT nicht nur an Kosten oder Umsatz denkt 
- alle anderen Fachbereiche und Mitarbeiter auch wissen, was die IT leistet und nicht immer nur die Probleme sehen
und beides auch noch gratis!?

Es gibt 2 Tipps, die ich euch gebe:

1) Baut eine Vision um eure Lösungen - Wenn ihr das Gefühl habt, ihr werdet immer nur an Zahlen gemessen
Durch eine neue, durch die IT implementierte, Lösung  verändert sich natürlich die Kostenstruktur (und tlw. Umsatz) . Aber jedes Unternehmen wurde wegen etwas Anderem gegründet: Der Lösung des Problems eines (potentiellen) Kunden.
Oder würdet ihr glauben, dass Peugeot gegründet wurde, weil Autos grad "in" sind und die Autos halt irgendwie funktionieren sollten? Nein, Peugeot wurde gegründet, weil Monsieur Peugeot "die bequemsten, besten und angesagtesten" Autos bauen wollte. Und so ist es mit jedem Unternehmen - egal welches! Die Gründung basiert darauf, dass der/die GründerIn die Vision hat, das Leben anderer zu verbessern durch das Produkt oder die Dienstleistung.
(Wenn in einer Diskussion um Kosten/Nutzen eines Projektes übrigens die im Folgenden beschriebene Taktik nicht funktioniert, dann fragt mal den Geschäftsführer nach dem Sinn/der Vision des Unternehmens, so wie ich sie grad beschrieben habe. Wenn da nur "Umsatzmaximierung" kommt, verlasst das Unternehmen. Ohne Vision ist ein Unternehmen dem Untergang geweiht")

So wie ein Unternehmen eine Vision bei der Gründung hat, braucht auch ein Produkt oder eine IT-Lösung eine Vision. Und die könnt ihr erzählen!

Ganz reduziert kommt eigentlich ein Satz heraus:
*Die Lösung [Name] ermöglicht [Zielgruppe] ihr Problem [Problembeschreibung] durch [Einzigartigkeit der Lösung] zu lösen.*
Ein Beispiel:
"Durch die Einführung von Mitarbeiter-App X ermöglichen wir den Paket-LKW-Fahrern zu verhindern, dass sie unnötige Kilometer und Zeit verfahren, weil sie in Echtzeit erfahren, wenn der Empfänger nicht am Lieferort ist."

Dann könnt ihr in die Geschichte dahinter eintauchen:
Erzählt, die Geschichte eines Fahrers, der jeden Tag von Ort zu Ort fährt und immer mieser gelaunt ist. Erzählt natürlich auch von Zeit-, Benzin, Wartungseinsparungen. Aber baut eine Geschichte. 
Und dann macht die Wendung mit einer Floskel wie "Was wäre aber, wenn...." oder "Jetzt haben wir einen besseren Weg gefunden..."
Erzählt dann die Geschichte (etwas abgekürzt, weil die Szenerie kennen die Zuhörer schon) wenn die neue Lösung im Einsatz ist und wie "schön und einfach" das Leben danach ist.
Im obigen Fall habt ihr sogar 2 Seiten der Geschichte! Die des Fahrers und die des Empfängers, der sich nicht ärgern muss, sondern das Paket umleiten kann weil er krank geworden ist, oder Ähnliches.

Ganz wichtig beim Erzählen: 
Verwendet bildhafte Sprache. Erzählt mit Beschreibungen, Gefühlen, Eindrücken.
Ihr erreicht dadurch, dass eure Zuhörer sich in die Situation hineinversetzen können. Im Prinzip macht ihr nichts anderes, als einen Kinofilm oder ein spannendes Buch zu bauen.

2) Überzeugen ohne große neue Lösungen - wenn ihr nur als Troubleshooter gesehen werdet
Herr Huber aus der Buchhaltung hat kein einfaches Leben. Er fängt schon um 7 Uhr an, weil er weiß, dass er ungestört arbeiten kann. Wenn er ins Büro kommt, geht er als erstes zu seinem Schreibtisch. Er drückt den Einschaltknopf an seinem PC um ihn hochzufahren. Da er weiß, dass das immer ein paar Minuten dauert, geht er in die Teeküche und holt sich seinen heißen und frischen Kaffee. Wenn er an seinen Schreibtisch zurückkommt, ist sein PC hochgefahren und er beginnt wie jeden Tag, die Eingangsrechnungen zu kontrollieren. Statt wie früher den Stapel mit den Papierrechnungen auf der rechten Seite seines Tisches abzuarbeiten, hat er inzwischen alle Rechnungen elektronisch vorliegen. So erspart er sich jede Menge Zeit mit der Ablage. Er war Anfangs skeptisch, ob dieser elektronische Rechnungseingang wirklich gut funktionieren würde. Aber inzwischen ist er wirklich froh darüber.
Aber manchmal ärgert er sich darüber. Manchmal funktioniert das System nicht, bringt Fehler, macht einfach nicht das was es soll. Und dann heißt es, die IT anzurufen. Wenn man sie denn dann erreicht, klingt der Fuzzi auf der anderen Seite der Leitung so, als ob ihn das nicht interessieren würde. Der Typ bei der IT sagt dann immer, sie kümmern sich drum, aber Herr Huber muss immer fast 1 Stunde warten, bis das Problem gelöst ist. Dazwischen kann er nicht arbeiten. Und das macht seinen ganzen Tagesablauf kaputt. er wünscht sich dann oft die Papierrechnungen zurück. Denn warum hat die IT dieses System eingeführt und kümmert sich dann nicht darum? Alle Anderen im Büro können ja arbeiten, nur sein System steht still. Und so versteht her Huber die Welt einfach nicht.

Das ist die Sicht eines ganz normalen Mitarbeiters auf die IT.    SEIN   System funktioniert nicht.   SEINE   Arbeit bleibt liegen.
Woher soll er auch von euren alltäglichen Problemen wissen? Netzwerkstillstände, Virenattacken, Updatefehler,... ihr kennt das.
Die Anzahl der offenen Tickets steigt täglich.
All das sieht Herr Huber nicht. Genausowenig wie ihr wisst, welche Probleme er buchhalterisch zu lösen hat.
Habt ihr ihm schon mal erzählt, für welche Aufgaben ihr eigentlich zuständig seid? Ja, es ist viel technisches Zeug. Versucht nicht, ihm das "auf technisch" zu erklären! 

Option Nr. 1:
Trefft euch mit Mitarbeitern anderer Abteilungen und fragt einfach nach, was die den ganzen Tag genau machen. Und genauso dürft auch ihr erzählen von euren Aufgaben und Herausforderungen. (Beste Möglichkeit: Mittagessen, Kaffee, Afterwork)

Damit
- entsteht gegenseitiges Verständnis
- bildet sich Vertrauen
- könnt ihr die Dringlichkeit mancher Dinge besser verstehen
- verstehen Mitarbeiter, warum nicht alles sofort passieren kann

Option Nr. 2:
Schreibt einen Blog (oder regelmäßige Mails) und teilt eure aktuellen Themen, Aufgaben, Herausforderungen, Wünsche, Sorgen
Je offener ihr in eurer Kommunikation als Abteilung seid, umso mehr werden die obigen Punkte erreicht. Denkt daran, wie neugierig die Leute auf News in Facebook, Twitter & Co sind. Teilt etwas von euch und es wird gelesen!

Das Beste an diesen Tipps:
Sie kosten (fast) nichts:
Essen/Kaffee/Afterwork macht ihr ja sowieso, warum also nicht mit jemand Fremden?
Einen Blog oder ein Mail zu schreiben dauert max. 20 Minuten. Die Gegenleistung, die ihr dafür in Form von Wertschätzung der Abteilung bekommt, ist unbezahlbar!
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