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Wichtig für die ersten Wochen des „Back to normal“

Thomas Laszlo • Juli 02, 2020

Was in den ersten Wochen des „Back to normal“ für Mitarbeiter wichtig ist

Für uns alle waren die letzten Wochen im Homeoffice eine große Herausforderung: 24/7 Familie, Home-Schooling, kein After-Work-Bier … Wie ist es Ihnen dabei ergangen? War die Situation im eigenen Haushalt auch recht angespannt? Umso mehr freuen wir uns alle darauf, endlich wieder einen geregelten Berufsalltag zu beginnen. Doch trotz einiger Lockerungen wird der Ausnahmezustand noch anhalten. Viele arbeiten weiterhin im Homeoffice. Andere kehren zurück in den Betrieb, müssen aber strenge Verhaltensregeln einhalten. Hinzu kommt, dass die wirtschaftliche Situation in den meisten Unternehmen unsicher ist. Was erwarten Mitarbeiter in dieser Situation von ihren Führungskräften?

Wir alle sind Menschen und haben in den vergangenen Wochen mehr oder minder Ähnliches durchgemacht. Für die meisten war die Zeit des Lockdowns – zumindest teilweise – eine Belastung. Wir gehen jedoch alle unterschiedlich damit um. Während die einen ein großes Bedürfnis haben, über ihre Erlebnisse zu sprechen, wollen die anderen – gerade im beruflichen Kontext – lieber darüber schweigen. Aber alle tragen ihre Emotionen in irgendeiner Form mit in die Arbeit. Entscheidend ist nun, wie Führungskräfte damit umgehen:

Sie können Corona einfach ignorieren: Aufgaben verteilen, Meetings abhalten, sich in administrative Arbeit stürzen und auf „Back to normal“ setzen. Sie können Corona aber auch als Chance nutzen, ihren Mitarbeitern zu zeigen, was Leadership bedeutet: Zu den größten Stärken einer Führungskraft gehören Kommunikation, Empathie, Offenheit und Klarheit. Und genau das müssen sie jetzt zeigen.

Klarheit
Wir alle haben eine herausfordernde Zeit erlebt. Es ist oft unklar, wie es wirtschaftlich weitergeht, ob eine zweite Infektionswelle kommt, ob Homeoffice jetzt bleibt oder geht. Viele dieser Dinge weiß ich als Führungskraft selbst nicht. Erst die nächsten Wochen werden zeigen, wie es weitergeht. Ich darf aber auch diese UNklarheit ausdrücken. Klarheit zu geben, bedeutet nicht zwangsweise, dass ich nur über etwas sprechen darf, das schon feststeht. Auch zu erklären, welche UNklarheiten es noch gibt, bringt Klarheit für die Mitarbeiter.

Offenheit
Als Führungskraft kann – nein muss – ich auch Schwächen zeigen. Ich kann ruhig zugeben, dass es daheim für mich auch schwierig war. Wenn ich Offenheit zeige, dann werden meine Mitarbeiter mit Themen, die sie vielleicht mitgenommen haben, auch zu mir kommen und offen darüber reden. Natürlich ist das ein Vertrauensbeweis. Jede Beziehung, auch zu Arbeitskollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten, braucht dieses Vertrauen.

Empathie
Egal wie gut ich mit meinen Themen umgehen kann, es braucht viel Selbstreflexion und Gespräche, um mit Problemen und Herausforderungen klar zu kommen. Als Führungskraft schätze ich die Offenheit meiner Mitarbeiter und zeige auch, dass sie mir wichtig sind. Und dazu gehört, dass ich ihnen zuhöre. Ein wichtiger Aspekt der Empathie ist mein eigener Umgang mit Erzähltem. Jeder hat in seinem Leben Unterschiedlichstes erlebt. Mein Leben war ganz anders als das meiner Mitarbeiter. Erlebnisse, die ich als gut in Erinnerung habe, müssen nicht zwangsweise für die Mitarbeiter gut gewesen sein. Daher muss ich neutral bleiben bei den Dingen, die ich erzählt bekomme, und mich auf die Perspektive des Gegenübers einlassen. Wenn es darum geht, im Gespräch eine Lösung zu finden, ist ebenfalls Zurückhaltung angebracht. Ungebetene Ratschläge sind oft nur „Schläge“. Auch wenn sie gut gemeint sind, entstehen dadurch oft unerwünschte Reaktionen, zum Beispiel weil sich Gesprächspartner bevormundet oder in die Ecke gedrängt fühlen. Anstatt also vorschnell eine vermeintlich gute Lösung zu präsentieren, ist es manchmal hilfreich abzuwarten, welche Ideen der Gesprächspartner selber hat

Kommunikation
Um die drei oben genannten Eigenschaften zu zeigen, muss ich kommunizieren – vielleicht mehr als früher. Klarheit und Offenheit lassen sich nur kommunizieren. Kommunizieren heißt aber auch nicht „Schwafeln“ oder „Zutexten“. Empathie zeigt sich mehr durch „Nicht-Reden“. Den Mitarbeitern passende Fragen stellen und dann Raum geben. Raum um zu reflektieren und um sich auszudrücken.

Vier Säulen der Zusammenarbeit
Nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für Mitarbeiter sind diese vier Säulen der Zusammenarbeit jetzt entscheidend: Sie wollen offen mit ihren Führungskräften über ihre Situation reden, also kommunizieren. Sie wollen Klarheit darüber schaffen, wie es ihnen geht, damit die Führungskraft weiß, ob sie gerade belastbar sind oder nicht. Und auch Mitarbeiter können Empathie für ihre Führungskraft zeigen, die vielleicht eine schwierige Situation daheim hatte.

Übrigens ist auch der Geschäftsführer nur eine Führungskraft. Auch er oder sie hat die Corona-Krise durchgemacht, vielleicht mit Kindern im Home-Schooling oder anderen privaten Herausforderungen. Trotzdem erwarten wir nun Heroisches von unseren Geschäftsführern. Das Beste, das diese aber jetzt tun können: als gutes Beispiel vorangehen und kommunizieren sowie Empathie, Offenheit und Klarheit leben.

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