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Entfremdung im Homeoffice genau betrachtet

März 23, 2020
In diesen Tagen gibt es 2 Extreme, die uns beschäftigen:

  1. Der quasi 24h Zusammenleben-Stress
  2. Die Entfernung zu unseren Kollegen, die wir sonst jeden Arbeitstag sehen

Für das erste habe ich bereits vor einigen Tagen einen Artikel geschrieben.
Und heute ist das 2. Phänomen dran.

Ihr habt es wahrscheinlich selber schon gemerkt: So gut die heutigen Kommunikationstechniken auch sind, es fehlt trotzdem etwas. Als Coach, der auch Online-Coachings macht, fällt mir eines immer wieder auf. Jede Person strahlt etwas Energie aus. Das klingt jetzt vielleicht esotherisch, aber in diesen Tagen spüren wir das. Wir können stundenlang telefonieren, aber ein Quäntchen des Anderen fehlt.

Was macht das mit uns?
Dieses Fehlen der menschlichen Ausstrahlung (so nenne ich jetzt mal diese nicht wirklich messbare Energieform der physischen Präsenz) lässt uns an der Echtheit und Wahrheit zweifeln. Wir werden dadurch unsicher. Unsicher, ob es der andere so meint, wie es gesagt wird. Unsicher, ob das was wir sagen auch richtig drüben ankommt.
Und diese Unsicherheit bezeichne ich als Entfremdung. [Beim Schreiben dieses Wortes bin ich draufgekommen, dass es eigentlich von der Zusammensetzung der Worte das Gegenteil von der landläufigen Bedeutung heißen muss. Fremdung... sich fremd sein; ent-xxx .... das Gegenteil => Gegenteil von sich fremd sein = besser befreundet sein.... Deutsche Sprache, schwere Sprache]
Wir entfernen uns also von Personen, mit denen wir sonst vielleicht genauso oft Kontakt haben wie in der jetzigen Situation. 

Wie sollen wir aber damit umgehen?

Hier wieder der wichtige Hinweis: Neutrale Betrachtung des Gehörten. Der erste Artikel dieser Serie "Arbeiten im Familien-Homeoffice" hat viele dieser Dinge angesprochen. Unser Rucksack (die vergangenen Erlebnisse, Gefühle) wirken viel stärker durch die eingeschränkte Wahrnehmung durch die elektronischen Medien.
Es ist also noch wichtiger, den Dingen nicht eine von mir gestaltete Bedeutung zu geben. Jetzt ist es noch notwendiger, Dinge zu hinterfragen: "Ich habe gerade gespürt, dass sich Deine Stimme verändert hat. Hat das eine Bedeutung?" Lieber ein mal zu viel fragen. Missverständnisse, die jetzt entstehen, werden durch den herrschenden Stress und die heruntergedrosselte Wahrnehmung schneller virulent!

Und was kann man gegen Entfremdung tun? 

Dem Anderen noch offener zeigen und sagen, was mich bewegt. Das Gegenüber kann diese Veränderungen schon normalerweise nicht voll wahrnehmen. Jetzt wird es noch schwieriger. Und wenn ich will, dass es dem anderen bewusst ist, dann muss ich es auch offenlegen.
Also nur Mut, Dinge offen auszusprechen! Ihr werdet erstaunt sein, dass die meisten dafür dankbar sind. Ihr werdet merken um wie viel näher ihr euch plötzlich seid und auch der Andere sich öffnen wird.

Sobald die aktuelle Krisensituation vorbei ist, sollte das aber in eine Gewohnheit übergegangen sein - auch wenn ihr euch wieder sehen (und spüren) könnt. Die entstandene Nähe bleibt dadurch erhalten und ein besseres Miteinander verbleibt.

Gerade ist mir auch noch eingefallen, dass auch das "Raus und Rauf" aus meinem letzten Artikel wesentlich schwieriger ist. Man kann sich nicht so einfach beide Personen in einem Raum vorstellen, wenn sie es physisch in dem Moment nicht sind. Probiert es einfach mal. Ihr werdet merken, dass man das gewünschte Bild nicht so einfach bekommt und daher viel offener Fragen stellen muss!

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